2. Lösungen
2.1 Welche grundsätzlichen Möglichkeiten zur
Reduzierung von Schienenlärm bestehen?
- passive Schallschutzmaßnahmen,
also Schallschutzwände und -dämme,
schalldämmende Fenster
- aktive Schallschutzmaßnahmen, d.
h. Maßnahmen an Schienenfahrzeug oder
Fahrbahnaufbau
(Schiene, Auflager, Schwelle, Schotterbett bzw.
absorbierende Betonbeläge und Asphalt)
2.2 Nachteile und Grenzen der
Wirksamkeit bisheriger Maßnahmen und Produkte
Elastizität des Bahndamms selbst
Der sog. Unter- und
Oberbau, die Schwellen, die Lagerung der Schienen und die
Spurführung des Gleises war schon immer
sicherheitsrelevant. Gleisbauer hatten zunächst nur die
Wahl zwischen einem Kies- oder Schotterbett und starren
Schienen-Auflagern.
Die Kiesbettung vermittelte zwar wegen ihrer höheren
Elastizität das angenehmere Fahrgefühl, wegen
zunehmender Achslasten und Geschwindigkeiten war es aber
nötig, dem tragfähigeren Schotterbett den Vorrang
einzuräumen. Da Schotter weniger elastisch - also
steifer - ist, reduzierte sich die Elastizität der
Schienenfahrbahn auf die des Unterbaues, dem Dammaufbau.
Auf diese Weise wurde - bis heute - der Fahrbahn die
notwendige Elastizität entzogen. Es ist zu vermuten,
daß dieser Umstand die Betriebssicherheit im
Schienenverkehr vermindert hat.
Als aktuelles Beispiel für die fehlende Elastizität des
Bahndammes und der Schienenlagerung ist der Ausbau des
ICE-Netzes zu nennen. Da es sich vorwiegend um Tunnel-
und Brückenbauwerke sowie hochverfestigte Dammaufbauten
handelt, mußte der Schotter höher verdichtet werden, um
die sich aus den höheren Geschwindigkeiten ergebenden
stärkeren dynamischen Belastungen aufnehmen zu können.
Da es für ein Schienenfahrzeug aber nicht von Bedeutung
ist, ob sich der Fahrbahnaufbau oder aber die Lagerung
der Schienen elastisch verhält, wurden ersatzweise
bedingt elastische Schienen-Auflager eingesetzt. Auf
anderen Streckenabschnitte reduzierte man auch ganz
einfach die zulässige Geschwindigkeit.
"Bedingt elastisch" deshalb, weil diese
Auflager nur zu einer geringen Erhöhung der Elastizität
führen können, mitunter diese aber sogar verringern.
Der Grund ist folgender: Die Elastizität des
konventionellen Schotteroberbaus bewegt sich um c = 18 -
20 kN/mm. Für das Elastomer - das ist eine
Hartgummi-Zwischenlage - wurde eine Federsteife gewählt,
die der umgerechneten Elastizität des hochverdichteten
Schotteroberbaues mit wenig elastischer Unterfütterung
entspricht (c = 20 - 25 kN/mm). Berücksichtigt man
jedoch die montagebedingte und die achslastabhängige
Vorspannung bei diesem Puffer, so ergibt sich eine
Federsteife von ca. 30 kN/mm, welche damit noch über der
des hochverdichteten Schotterbettes liegt.
Der Presse war zu entnehmen, daß sich die
Wartungsintervalle der Fahrzeuge aufgrund erhöhter Riffelbildung halbiert haben. Die Unterhaltung und teilweise
Erneuerung des Schotteroberbaues wird auf
Hochgeschwindigkeitstrassen bereits nach 5 - 6 Jahren
Betriebsbelastung erforderlich, was ebenfalls einer
Halbierung der Unterhaltungszyklen entspricht. Die
Ursache liegt in Walkvorgängen beim Abrollen des Rades
und in nicht abgefederten Schwingungsspitzen. Da einer
solchen mit einer dynamischen Belastung gekoppelten
Schwingungsanregung aber nur elastisch zu begegnen ist,
fordern Experten immer wieder eine Erhöhung der
Fahrbahnelastizität. Dieses Ziel ist aber aus
vorstehenden Gründen mit bedingt elastischen Auflagern
und elastischen Zwischenlagen nicht zu erreichen.
Unterschottermatten,
Masse-Feder-Systeme, Federsteife des Puffers
Um den gestiegenen
Anforderungen des Immissionsschutzes zu entsprechen und
die Belastungen der tangierten bzw. untertunnelten
Bebauung zu senken, wurden bereits um 1970 zur
Reduzierung der Steifigkeit des Schotteroberbaues auf
betoniertem Unterbau Unterschottermatten eingesetzt. Man
erhoffte sich so die Erschütterungen und den
Körperschall zu dämpfen, hatte zunächst aber nur
mäßigen Erfolg. In besonders sensiblen Bereichen konnte
mit sog. "Masse-Feder-Systemen" eine deutlich
höhere Dämpfung erreicht werden. Dazu wurde die
mitschwingende Masse mit einem Betontrog zur Aufnahme des
Schotterbettes erhöht und abgestimmt auf die
Eigenfrequenz von ca. 12 Hz vollflächig oder auf
elastischen Stützpunkten gelagert. Wegen der hohen
Baukosten ist diese Konstruktion ist nur in absoluten
Einzelfällen zu vertreten. (Bild MaFe)
Dem Wirkungsgrad - dem sog.
Dämpfungsprofil - bekannter Systeme wie bedingt
elastischen Schienen-Auflagern bzw. Unterschotter-Matten
sind aus physikalischen Gründen Grenzen gesetzt: Wegen
des gewählten Wirkungsprinzips - sie zielen vorrangig
auf die Dämpfung des angeregten Pegels im
Körperschallbereich ab - wird die Dämpfungsleistung
durch die gewählte Federsteife des Puffers in
Abhängigkeit zur Einfederung bestimmt. Für den Puffer
müssen bei begrenzter Einferderung Federsteifen zwischen
20 - 25 kN/mm gewählt werden, welche sich montagebedingt
auf 25 - 30 kN/mm erhöhen (durch das Gewicht des darauf
liegenden Schotterbettes und der Schienen). Dies
entspricht aber etwa der Federsteife eines
Schotteroberbau mit hoch verdichtetem Unterbau. Messungen
ergaben, daß im breitbandig angeregten Schwingungspegel
des Frequenzbereichs um 60 - 65 Hz nur Dämpfungen
zwischen 8 - 18 dBv erreicht wurden, wobei der
Nulldurchgang (Beginn der Dämpfung) zwischen 35 - 45 Hz
lag.
Im Bereich der Erschütterungen sowie im oberen
Körperschallbereich wurde keine Dämpfung erzielt.
Der Einsatz der Matten führte in Abhängigkeit von
Federsteife, Volumen und Einfederung vielmehr dazu, daß
im niederfrequenten Bereich sog. Resonanzüberhöhungen
auftraten. Diese wurden bereits meßtechnisch
nachgewiesen und haben einfache physikalische Ursachen:
Da die Schwingungen von Rad und Schiene nicht synchron
abzustimmen sind, fkommt eszu einem Kontaktverlust
zwischen Rad und Schiene und schließlichzur in jüngster
Zeit thematisierten Verriffelung von Rad
und Schiene, aus der sich Pegelerhöhungen von 10 - 15
dBv ergeben. Allein diese zusätzlichen Immissionen
stellen stellt den Einsatz von Puffern mit geringer
Dämpfung in Frage. Sie führen zur vermeidbaren
Erhöhung der Unterhaltungskosten bei Rad und Schiene und
letztlich auch im Fahrbahnaufbau.
Um diesen konträren Wirkungen zu begegnen und die
Dämpfungsleistung zu erhöhen wurde bei den
Weiterentwicklungen die Federsteife reduziert. Dazu
mußte das Volumen des Elastomers erhöht werden, womit
aber auch die Einfederung zunahm. Die Folge dieser
Bewegungen ist eine höhere Schotterkornumlagerung
und -reibung. Im Laufe der Zeit
wird das Schotterbett zertrümmert. Bei den bekannten
Schienen-Auflagern war letztlich die Stabilität von
Schienenneigung zu Schienenkopfauslenkung nicht mehr
gewährleistet. Da nicht die Ursache der
Schwingungsanregung - die starre Stützpunktlagerung -
beeinflußt wurde, blieben die Probleme ungelöst.
konventionelle Auflager mit
elastischen Zwischenlagen wie z. B. "ioarv 300"
Es liegt also nahe, daß
man mit der Verlagerung des Puffers in das
Schienen-Auflager der Problemlösung näher kommt. Dieses
Vorhaben scheiterte bisher aber an den Vorgaben
hinsichtlich der wählbaren Steifigkeit des
Pufferelastomers. Aus betrieblichen Anforderungen müssen
elastische Schienen-Auflager
- in der Einfederung begrenzt sein,
- die Stabilität der vorgegebenen
Schienenneigung sicherstellen,
- zur Vermeidung von Entgleisungen
das Spurmaß halten und
- bei festen Fahrbahnen eine
nachträgliche Korrigierbarkeit des
Schienen-Auflagers erlauben (im Schotteroberbau
kann die Gleislage auch mit
Schotter-Stopfmaschinen korrigiert werden).
Um diesen Anforderungen gerecht zu
werden wurde bei geringerem Volumen und lastabhängig
umlaufend frei ausformbarer Lagerung des Elastomers die
Federsteife des Puffers wieder vergleichbar der
Federsteife des erhöht verdichteten Schotteroberbaues
gewählt (c = 20 - 25 kN/mm).
Da aber die wirksam mitschwingende Masse des Schotters
fehlte, erreichte man - ebenfalls auf den Bereich um 60 -
65 Hz bezogen - nur eine Dämpfung von ca. 8 - 12 dBv.
Auch hier zeigten sich verstärkt Resonanzüberhöhungen.
Der sekundär angeregte Luftschall, bestimmt durch die
Membranwirkungen von Schienen und Rädern nahm zu.
Folglich stellte sich auch hier eine erhöhte
Verriffelung der Schienen sowie der Fahrzeugräder ein.
Diese Verriffelung führt bekanntermaßen - neben Kosten
für Abschleifen und Austausch der Radkränze dazu, daß
der Pegel bei Erschütterungen und Luftschall um ca. 10 -
15 dBv ansteigt. Mit dem Einsatz dieser bedingt
elastischen Auflager kann also weder eine Senkung der
Immissionen noch des Verschleißes und damit der
Betriebskosten erreicht werden!
Ungeachtet dieser technischen und wissenschaftlichen
Erkenntnisse entwickelte die Bahn AG ein kostengünstiges
- bedingt elastisches - Schienen-Auflager, was vermehrt
zum Einsatz kam ("ioarv 300"). Die statische
Steifigkeit des Elastomers beträgt ca. 22,5 kN/mm.
Diesen Wert nimmt die Deutsche Bahn AG als Vorgabe zur
Schienenlagerung bei festen Fahrbahnen. Der dadurch
höhere Luftschall soll durch einen zusätzlichen
absorbierenden Belag um 5 - 8 dB(A) gedämpft werden.
Der so ausschließlich unter statischen Gesichtspunkten
geschaffene Standard bestimmt bisher die wählbare
Steifigkeit und die Preisbasis für Wettbewerbsprodukte.
Eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung
dieses Auflagers und ein objektiver Vergleich von
Leistungsfähigkeit und Preis mit anderen Entwicklungen
(wie z. B. den nachfolgend beschriebenen) erfolgte nicht.
Ein Schienen-Auflager als
sicherheitsrelevantes Bauteil muß natürlich einem
unabhängigen mechanischen und schwingungstechnischen
Prüfverfahren und einer betrieblicher Praxiserprobung
unterzogen werden. Offensichtlich besteht aber kein
Interesse an der Entwicklung von Alternativlösungen,
denn man war nicht bereit war, damit verbundene
Entwicklungskosten - auch nicht für Prüfungen und
Zulassungen durch die Bahn AG selbst - zu übernehmen,
obwohl zuvor die Prüf- und Versuchsanstalten extra zur
Prüfung von Neuentwicklungen ausgestattet wurden.
Die Zulassung der nachfolgend beschriebenen Entwicklung
meines Vaters Heinz Fischer (Grundform 1) für den
Nahverkehr liegt vor, die Praxiserprobung verlief bislang
mängelfrei.
Eine Zulassung der Grundform 2 für
Bundesbahnstrecken wäre reine (allerdings kostspielige)
Formsache. Aufgrund des bereits bewährten
Konstruktionsprinzips ließe sich das zu erwartende
Ergebnis eines Prüf- und Zulassungsverfahrens für
Bundesbahnstrecken von vornherein abschätzen.
Im Anforderungs-Katalog der Bahn AG zum Aufbau fester
Fahrbahnen wird die Federsteife für das Auflager bei
geringem Elastomervolumen mit c = 20 - 25 kN/mm
angegeben. Montagebedingt und in Abhängigkeit von der
Achslast erhöht es sich auf ca. 30 - 35 kN/mm. Um die
Einfederung des bisher favorisierten "Ioarv
300" zu begrenzen, mußte letztlich der
Schwellenabstand reduziert - also die Anzahl der
Auflager/Stützpunkte pro Schienenmeter - erhöht werden.
Da man weiß, daß die statische Federsteife eines
hochverdichteten Schotters auf felsigem oder aber
betoniertem Unterbau um den Faktor 2 - 3 zunimmt, kann
von einer reduzierten Steifigkeit in der Lagerung der
Schienen oder aber dem Fahrbahnaufbau keine Rede sein.
Berücksichtigt man ferner, daß die dynamische Belastung
der Fahrbahn nur bis etwa 120 km/h konstant ist und
darüber hinaus nicht nur stetig zunimmt, nimmt auch die
konträre Wirkung aus der gewählten Auflagerform zu. Da
so nur eine zu vernachlässigende Dämpfung erreicht
wird, ist nicht zu verstehen, wieso dieser Auflagertyp
für die Neubautrassen im ICE-Netz eingesetzt wird.
Es liegt auf der Hand, daß die Zunahme der dynamischen
Belastung sowie die hiermit zu verbindenden
Resonanzüberhöhungen nicht ohne nachteilige Wirkungen
geblieben sind: Sie führten zu einer überhöhten Schotterkornreibung,
einer Schotterkornzertrümmerung und
Schotterkornumlagerung sowie
einer erhöhten Riffelbildung bei Rad und Schiene und verminderten den Fahrkomfort.
Auf diese Weise wird leider dem Immissionsschutz
entgegengewirkt. Über die Inanspruchnahme von
Subventionen, Zuschüssen und die gesundheitlichen
Beeinträchtigungen durch Schienenlärm entstehen laufend
volkswirtschaftliche Schäden. Dabei handelt es sich um
externe Effekte, Kosten in Milliardenhöhe, die von der
Bahn AG auf den Benutzer bzw. die Allgemeinheit verlagert
werden.
2.3 Hochelastische Schienenlager nach Patenten von Heinz Fischer
Es ist bekannt, daß sich
mittels Vorspannung die lastabhängige Einfederung eines
Puffers reduzieren läßt. So kann im Rahmen der
zulässigen technischen Daten die Dämpfung erhöht
werden.
Hierbei handelt es sich um eine Optimierungsaufgabe, da
die Vorspannung eines Elastomers auf verschiedene Weise
möglich ist und die Erhöhung der statischen Steifigkeit
auch zu Nachteilen führen könnte.
Bei den bisher verwendeten Systemen wird ausschließlich
die achslastabhängige Vorspannung und Einfederung bei
umlaufend freier Ausdehnungmöglichkeit des homogenen
Elastomers gewählt. Bei zelligen Strukturen dagegen wird
die Einfederung auf die innere Verformung begrenzt.
Eine Vorspannung erfolgt am einfachsten mittels
Druckbelastung, wobei der Bereich konstanter Elastizität
des Elastomers nicht überschritten werden darf. Um bei
dieser Form der Vorspannung die statischen und
dynamischen Belastungen aufnehmen zu können, muß das
Volumen des Auflager-Elastomers erhöht, die Federsteife
reduziert und das Elastomer kraftschlüssig gelagert
werden.
Unter Belastung versucht ein Elastomer sich senkrecht zur
Belastungsrichtung auszudehnen, was bei dieser
Konstruktion ausgeschlossen ist. Es kann sich daher nur
innerlich verformen, was wiederum durch die Form und
Anordnung der Aussparungen im Inneren des Elastomers
begrenzt wird.
Die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnis in eine geeignete
Konstruktion hat zu zwei Grundformen geführt.
Weiterentwicklungen bis einschließlich einer
Weichenlagerung waren ohne weiteres möglich.
Bei den Entwicklungen wurde auch eine kostengünstige
Erneuerungsmöglichkeit des Auflager-Elastomers gefunden.
Dazu ist eine Grundform vorhanden, die einen einzelnen
Austausch von Auflagern ermöglicht, womit alle
Auflagerkomponenten einzeln austauschbar sind. Hierdurch
wird auch eine komplette Erneuerung des Auflagers nach
der Versprödung* des Elastomers vermieden und auch in
diesem Zusammenhang werden die Unterhaltungskosten
minimiert *(nach den bisher vorliegenden Erfahrungen ist
die Lebensdauer von permanent vorgespannten Elastomeren
mit geringer Federsteife deutlich höher anzunehmen als
von solchen Elastomeren mit relativ hohem Federweg oder
aber Elastomeren mit hoher Federsteife).
2.3.1 Grundform 1 (für Stadt-
und U-Bahnen)
Die Grundform 1 wurde durch die
TU-Berlin für den U-Bahnbau geprüft und 1991 in zwei
Erprobungsabschnitten als feste Fahrbahn beim U-Bahnbau
in Frankfurt am Main in der Station
"Habsburgerallee" eingebaut. Sie ist bis heute
mängelfrei geblieben.
Die in situ durchgeführten Schwingungsmessungen
haben die angestrebte Dämpfung von > 20 - 25 dBv im
gesamten relevanten Frequenzbereich von 15 - 250 Hz und
darüber bestätigt, und das bei einer Einfederung von
< 1,00 mm.
Es kann angenommen werden, daß bei einer höheren
Einfederung - max. 2,00 mm sind vorgesehen - eine noch
höhere Dämpfung erzielt wird.
Es wurde ein in eine Einblock-Schwelle versenktes und im
Volumen erhöhtes Auflager-Elastomer mit einer
Federsteife von < 10 kN/mm konstruiert.
Das Auflager-Elastomer ist fest an die
Rippenunterlagsplatte anvulkanisiert und wird durch zwei
außenliegende Kopfplatten fixiert. Durch die
neuentwickelten Spannklemmen Skl "F" werden die
Kopfplatten niedergehalten und das Elastomer mit ca. 6,5
kN/Skl vorgespannt. Unter Last spannt sich das Elastomer
je nach Achslast weiter vor. Durch die begrenzte
Einfederung ist ein vorzeitiger Verschleiß des
Elastomers ausgeschlossen.
Obwohl schon die Konstruktion erwarten läßt, daß das
Auflager auch sich horizontal ausbreitende Schwingungen
dämpft, wurden zur Erprobung Einblock-Schwellen
gewählt. So konnte die Dämpfungsleistung des Auflagers
eindeuitig ermittelt werden und die Meßergebnisse wurden
nicht durch Einflüsse aus der Achsanregung beider
Auflager bzw. dem Fahrbahnaufbau verfälscht.
Um die Gleismontage bei der Einzel-Stützpunkt-Lagerung
zu erleichtern, wird die Montage des Auflagers auf einer
Zwei- bzw. Mono-Block-Schwelle empfohlen. Auf diese Weise
wird auch die Oberfläche der festen Fahrbahn
strukturiert, wodurch eine weitere Absorbtion des
Luftschalls durch Verwirbelungen erreicht werden kann.
Die angestrebte und erzielte Wirkung des Auflagers wird
auch künftig unerreicht bleiben, selbst wenn Betreiber
von Stadtbahnstrecken durch Verminderung der technischen
Anforderungen an Schienenlager die zulässige
Schienenkopfauslenkung und Einfederung wesentlich über
2,00 mm erhöhen, z.B.um in Ausschreibungen
Wettbewerbsprodukte berücksichtigen zu können. Durch
solche Zugeständnissse sinkt natürlich auch die
Lebensdauer eines Auflagers!
2.3.2 Grundform 2 (für
Bundesbahnstrecken)
Um den Forderungen der
Deutschen Bahn AG nach einer Höhen- und Lagekorrektur
der Schiene problemlos entsprechen zu können, wurde
dieser zerlegbare Typ entwickelt. So können die Kosten
des Auflagers für den Neubau und die
Unterhaltung/Auswechslung des Auflager-Elastomers
reduziert werden.
Es ist entweder wie die Grundform 1 versenkt in einer
Betonausnehmung oder aber als Rahmen-Schienen-Auflager
für ebene Unterbauten auszuführen. Der Rahmen des
Auflagers ist mittels Schwellenschrauben vorzumontieren.
Für die Niederhaltung und Vorspannung des Auflagers sind
jedoch von 4 Stück Stehbolzen mit zugehöriger
Spiralfeder vorgesehen. Die dynamische Spannkraft ist mit
3 - 5 kN/Feder anzunehmen. Bei hohen Geschwindigkeiten
und Achslasten wird eine Auflagervorspannung von ca. 18 -
20 KN empfohlen.
Auf eine Anvulkanisierung des Auflager-Elastomers kann
verzichtet werden, wodurch sich eine erhebliche
Kostenersparnis ergibt. So beschränkt sich die
Unterhaltung des Gleises auf eine Erneuerung des
Auflager-Elastomers.
Die Federsteife des Elastomers bleibt wählbar und sollte
entsprechend den gewonnenen Erkenntnissen etwas weniger
als 10 kN/mm betragen. Das Elastomer ist leicht konisch
ausgebildet und wird kraftschlüssig zu den
Umschließungen montiert. Die Ausnehmungen im Elastomer
sind dabei auf die Begrenzung der inneren Verformung und
die wirksame Horizontalkraft abzustimmen.
Bei Anordnung des Auflagers im Aufbau einer festen
Fahrbahn erfolgt die Lagekorrektur der Schiene durch die
Austausch der Rippenplatte gegen eine Rippenplatte mit
korrigiertem Schienenauflager ( + 5,00 mm) .
Höhenkorrekturen erfolgen durch die Verwendung von
Zwischenlagen unter der Rippenplatte ( + 25 mm). Das
Auflager ermöglicht in seiner Rahmenausführung auch
eine elastische Lagerung von Weichen .
Obwohl die Bahnbetriebe bei der Anordnung hochelastischer
Schienenauflager noch zurückhaltend sind und die an eine
optimierte Lagerung der Schiene zu stellenden
Anforderungen zurücknehmen, ist doch erkennbar, daß
insbesondere in diffizilen Bereichen und bei hohen
Geschwindigkeiten ein Einsatz unverzichtbar wird, gerade
wenn der Luftschallpegel reduziert werden muß und den
Erschütterungen durch passive Schallschutzmaßnahmen
(Schallschutzwände etc.) nicht zu begegnen ist.
Durch die von der Deutschen Bahn AG angestrebten hohen
Fahrbahnsteifigkeiten verschärft sich der Verschleiß an
Fahrbahn und Fahrzeugen (Verriffelung,
vorzeitige Zertrümmerung
des Schotterbetts). Damit geht
eine Zunahme des Schienenlärms sowie
der Erschütterungen einher. Es ist daher nicht
verwunderlich, daß sich Einsprüche Betroffener häufen.
Angesichts hier beschriebener und auch verfügbarer neuer
Auflagertechnologien werden Vertreter der Deutschen Bahn
AG in Anhörungsverfahren zunehmend in Argumentationsnot
geraten.
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